Praktischer Workaround für Jira Cloud: Resolution-Feld wieder leeren

Atlassian-Community zeigt Lösung mit Jira-Automation auf

3. April 2023
Wenn ein Vorgang in Jira Cloud seinen finalen Status erreicht, erhält dessen Resolution-Feld einen Wert und Jira geht davon aus, dass der Lebenszyklus des Vorgangs zu Ende ist. Aber was ist, wenn der Vorgang wiedereröffnet wird, etwa weil er versehentlich geschlossen wurde? Leider wird dabei das Resolution-Feld nämlich nicht automatisch wieder geleert. Ein Workaround auf Basis der Jira-Automation aus der Atlassian-Community schafft Abhilfe.
Praktischer Workaround für Jira Cloud: Resolution-Feld wieder leeren

Flexibilität durch anpassbare Workflows

Jede Aufgabe hat einen Lebenszyklus. Ein Product Owner oder eine Projektmanagerin erstellt den Task, Mitarbeiter A bearbeitet den Vorgang und übergibt ihn zur Qualitätssicherung an Kollegin B, die die Arbeit prüft und das Ticket schließt. Die Aufgabe wird also angelegt, sie durchläuft ein paar (oder auch sehr viele) Zwischenstadien, und irgendwann ist sie abgeschlossen.

Diese Aufgabenzyklen werden in Jira in Form von Workflows abgebildet – und in den Workflows liegt eine der großen Stärken von Jira. Jedes Team oder Projekt kann seine unikalen, spezifischen Prozesse für die Bearbeitung von Aufgaben aufsetzen und nutzen. Dadurch ist Jira sehr flexibel und für die unterschiedlichsten Nutzungsszenarien und Use Cases geeignet.

 

Resolution: Ende des Aufgaben-Lebenszyklus‘

In diesem Zusammenhang ist das Resolution-Feld in Jira ein wichtiges Feature, denn es spezifiziert den Grund, aus dem ein Vorgang geschlossen wurde. Gleichzeitig entfällt die Notwendigkeit, multiple Felder vorzuhalten, die indizieren, warum der Vorgang geschlossen ist. Die Resolution fängt also wichtige Informationen des Teams ein und reduziert gleichzeitig den Zeitaufwand für die Verwaltung der Workflows.

Jira geht davon aus, dass der Lebenszyklus eines Vorgangs zu Ende ist und er erledigt ist, wenn das Resolution-Feld einen Wert aufweist. In diesem Feld speichert Jira, wie ein Issue gelöst wurde, beispielsweise ob die Aufgabe abgeschlossen oder abgebrochen wurde.

 

Resolution in Team-managed Projects

Jira Cloud bietet seit einiger Zeit ein Feature namens “Team-managed Projects”. Diese Projekte sind darauf ausgelegt, dass innerhalb des spezifischen Projekts jedes Teammitglied die Möglichkeit hat, die Arbeiten und Prozesse des Teams zu verwalten, ohne dafür Admins um Hilfe bitten zu müssen.

Allerdings arbeitet Atlassian in den Team-managed Projects nicht mehr mit dem Resolution-Feld, sondern verwendet stattdessen die die Felder “Status Category”, das etwa der Resolution entspricht, und „StatusCategoryChangedDate“ (statt “resolutiondate” oder “resolved”).

Was ist, wenn das Team in diesen Projekten dennoch mit dem Resolution-Feld arbeiten möchte? Dann ist eine Automation-Regel erforderlich, die die Resolution beim Übergang in einen bestimmten Status setzt. So weit, so gut.

 

Wiedereröffnete Vorgänge und das Resolution-Feld

Nun kommt es in bestimmten, gar nicht mal so abwegigen Szenarien allerdings vor, dass eine einmal gesetzte Resolution wieder auf Null gesetzt werden soll. Ein Vorgang gelangt per Transition in den finalen Status (zum Beispiel “Done”), und damit erhält das Resolution-Feld gemäß Workflow einen bestimmten Wert. Doch dann stellt das Team fest, dass an dem Vorgang doch noch Arbeiten erforderlich sind. Oder das Ticket wurde, wie es häufig vorkommt, nur versehentlich in den finalen Status versetzt.

In den meisten Fällen dürfte der Workflow es erlauben, den Vorgang zurück in einen vorherigen Status zu transferieren. Doch in Jira Cloud besteht das Problem, dass bei dieser Operation die gesetzte Resolution nicht automatisch auf Null gesetzt wird. Im Ergebnis ist das Ticket wieder in Bearbeitung, die Resolution hat jedoch einen Wert, sodass Jira annimmt, dass der Vorgang erledigt ist.

Das kann umfassende Auswirkungen haben. Da die Resolution einen Wert enthält, taucht das Ticket beispielsweise in Reports und Auswertungen als abgeschlossen auf, obwohl es (wieder) in Bearbeitung ist.

 

Herausforderung für Admins

Damit die Resolution bei einer Änderung des finalen Status in einen vorangehenden Status automatisch entfernt wird, ist eine umfangreiche manuelle Änderung des bestehenden Workflows nötig – beziehungsweise an vielen Workflows, wenn man das Auftreten des beschriebenen Problems über die Projekte hinweg und global vermeiden möchte.

In diesem Fall müsste das Admin-Team Workflow-übergreifend jeder Transition eine sogenannte Post Function hinzufügen, damit die Resolution beim Wiedereröffnen eines Vorgangs geleert wird. Verständlicherweise möchten Administratoren einen solchen Aufwand gerne vermeiden.

Geht das nicht ebenfalls per Jira-Automation? Die Automatisierung kann genutzt werden, um den Resolution-Wert zu bearbeiten (“Edit Issue Fields”), jedoch nicht, um das Feld wieder zu bereinigen. Oder?

 

Eine Lösung aus der Community

Es gibt dennoch eine unkomplizierte Möglichkeit, wie ein Mitglied der Atlassian-Community gezeigt hat! Das Problem lässt sich nämlich tatsächlich mit einer Automation-Regel korrigieren. Der Workaround nutzt die Aktion „Edit Field“ und dann die “Advanced Options”.

Hier ist ein Screenshot des Users Yaron, der die elegante Lösung aufzeigt:

Jira Automation Resolution

Dieser Workaround erspart Admins viel Aufwand für die Anpassung der Workflows in ihren Jira-Cloud-Instanzen und hilft, noch mehr aus der Jira-Automation herauszuholen.

Und das Beispiel zeigt sehr schön, welchen Wert eine aktive, fachkundige Nutzergemeinschaft wie die Atlassian-Community hat: Sie bietet auch bei anspruchsvollen administrativen Herausforderungen häufig praktische Lösungsideen und Workarounds, die sofort weiterhelfen.

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